Programm

Poesie in Gemeinschaften

– ein Buchprojekt

Poesie in Gemeinschaften? Was haben wir, was hat unser Leben in Gemeinschaften und Gemeinschaftsdörfern mit Kunst und Poesie zu tun? Ein wesentliches menschliches Bedürfnis ist, im eigenen Lebensumfeld zu hören und gehört zu werden. Alles Künstlerisch-Kreative kann dabei Medium für persönlichen und wahrhaftigen Ausdruck sein – so auch die Poesie.

Entstanden ist die Idee zu diesem Buch bei einem GEN-Treffen (GEN = Global Ecovillage Network) in der Gemeinschaft Sulzbrunn. Drei Jahre später, ist es soweit: 66 poetische Texte von 38 Autoren aus 14 Gemeinschaften sind in einem Band versammelt, die den Spirit und die Erfahrungen aus dem Leben in Gemeinschaft aus sehr persönlicher Perspektive und in großer Vielfalt widerspiegeln. Poesie ist oft geheimnisvoll und bewegt sich auf Wegen, die uns in unbekanntes Terrain entführen können. Lasst Euch überraschen!

Das Buch „ich du wir es – Poesie in Gemeinschaften“ hat 132 Seiten, gedruckt auf feinem Werkdruckpapier und kann zum Preis von 12,- € bestellt werden. Es gibt eine limitierte Auflage von 500 Exemplaren. Jedes Buch hat eine fortlaufende Nummer – jedes Buch ein Unikat!

Textbeispiele

Wir haben vier Gedichte als Beispiele ausgewählt, eines aus jedem der vier Kapitel ich – du – wir – es, auch wenn es unmöglich ist, damit die Vielfalt der Texte wiederzugeben.

Luisa Kleine – Fuchsmühle

Übe mich

Übe mich im meinen
aus der Tiefe zu singen
und versuche
jeden Tag dem Leben
meine beste Antwort zu
geben
immer wieder den ganzen
Kreis zu leben
Flüsse dahin fließen zu
lassen
dann können wir uns treffen
wohin sie fließen müssen

Ich will, dass Kreise sich
schließen dürfen!
Lasst mich ausatmen!
Ausatmen braucht den Mut
einer Bärin.

Kathrin Schanze – Janishausen

Lichte Zweifel

Als ich auf dem Regenbogen
zu Dir laufen wollte,
gaben die Farben nach.

Und ich sank in die kühl-blauen
Gefilde unenendlicher Ferne,
ergötzte mich an dem überbordendem Grün
meiner Hoffnung,
streifte die abseitigen Flecken
gelblichen Neides,
fand mich rot-glühend
gefangen in meiner Leidenschaft
und still violett voll himmlischer Zuversicht.

Weiß kommst Du mir entgegen.
Voll von Licht,
das alle Brechung in mir
aufhebt und vereint.

Reine Physik – sagst Du.
Reine Liebe – flüstere ich
und sinne nach
über Phänomene
optischer Täuschung.


Barbara Stützel – ZEGG

Diskussion

Deine gestreifte Meinung legt sich
über mein diagonales Wissen.
Quadratische Kommentare
und ein runder Anspruch
stülpen sich darüber,
und irgendwie

sehe ich gerade nichts mehr.



Marketa Adamova – Villa Locomuna

Sehenden Auges schauen

Sehenden Auges schauen

Hören was Herzen sprechen

Stille schaffte Raum